Flammkuchen...
...wer fährt da noch ins Elsass?

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Gedicht

Das Flammaurant in Michelbach

Wer heut‘ ein Restaurant betreibt, sieht Konkurrenten weit und breit

um sich herum,

die sich schier winden, um Kundschaft an ihr Haus zu binden.

Gegen des Konkurrenzdrucks Plage

hilft oft aus der verzwickten Lage

ein ganz neues Geschäftsmodell –

und manchmal geht das ziemlich schnell.

Die Weber‘s haben dies geschafft, die alte Karte abgeschafft,

die Essen anbot wie gewohnt.

Was jetzt kam, das war ungewohnt:

Sie hatten einfach „nur“ den Mut, was anzubieten, welches gut,

aber auch unterhaltsam ist – SchniPoSa ist dagegen M… (doof)!

Erfolgreich kam über den Rhein

der Flammkuchen nach Deutschland rein.

Doch statt als eines unter vielen Essensangeboten drielen,

ward alles and‘re abgeschafft und Flammkuchen mit aller Kraft

als einz’ge Speise etabliert und die dann heftig variiert.

Ob Klassisch, Münster, Gratiniert, Papa-Dopoulos rutscht wie geschmiert.

Provence, Toskana und auch L.A.X.: für den Magen nur ein Klacks.

Stinkerkäääse, Vesperbrett, Kreuzberg 4 & Carmen & Bert,

Ei-Thunes, Knobinger und Basta! Jetzt rückt das Knopfwegplatzen ganz nah!

Vegetabil, Sükrü’s Sucuk,Bernd.

Heißhuhner plumpst ruckzuck in den strapazierten Bauch, Chili Cheesinger dann auch.

Nach Los Amigos, Pepe mild. plus Eataly, die Hüfte schwillt.

Wem dies den Wanst nicht kann verrenken, der darf jetzt an die „Süß’n“ denken.

Apfel, Himbeer’ und auch Pflaume duften schön flambiert im Raume.

Man wendet sich in aller Ruh‘ den Schwarzwäldern und Klebär’n zu.

Nach Oscho sich der Gast noch pirscht …an Banatella ran.

Es knirscht gefährlich laut, zwischen den Rippen, gar nichts mehr passt durch die Lippen.

Nicht alles ist hier aufgezählt, was jeden Leibesumfang quält.

Man kommt doch lieber viermal her, sonst liegt das Futter kreuz und quer – im Bauch,

drückt dort tagelang,

da wird auch Hartgesott‘nen bang!!!

Doch zweifelsohne ist der Trick:

Das Flammaurant ist schlicht & chic!

Von Kind bis Greis kann’s jeder wagen, sich hier zu füllen seinen Magen.

Man findet, was das Herz begehrt,

es ist die weite Anfahrt wert.

Wolf-Henning Blum

im Februar 2022

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